Was ist dann mit den Kreuzzügen? Die Kreuzzüge waren eines der schlimmsten Gräuel, die jemals im Namen des Christentums begangen wurden, ein furchtbares Übel, ein bösartiges Verbrechen. Niemand kann behaupten, dass „Gott es will“ (so der Slogan der Kreuzzugspropaganda), der den Gott von Jesus Christus meint.
Die Kreuzzüge kann man ohne ihre Bösartigkeit zu relativieren auch als Reaktion auf die Zerstörung eines der größten Heiligtümer des Christentums, Geschichten von Grausamkeiten gegen Pilger und den Hilferuf des Kaisers Alexios I. von Byzanz verstehen. Sie wurden schnell zu politischen und wirtschaftlichen Unternehmungen.
Auch zur Zeit der Kreuzzüge gab es Christen, die gegen diese Verbrechen waren. Einer von ihnen war Petrus Venerabilis. Als Abt von Cluny war er einer der bedeutendsten Kirchenpolitiker seiner Zeit. Er wollte mit den Muslimen reden und diskutieren, anstatt sie mit Waffengewalt zu bekämpfen.
Petrus Venerabilis wollte zuerst verstehen, und dann rational antworten: „Ich greife euch an, wahrlich, aber nicht, wie es die Unsrigen oft tun, mit Waffen, sondern mit Worten, nicht mit Gewalt, sondern mit der Vernunft, nicht mit Hass, sondern mit Liebe. . .“ (Contra Sectam Saracenorum 24.6-14)
Petrus Venerabilis wusste, dass für jemanden, der Jesus verehrt, Liebe die Triebfeder sein muss. Bei ihm ist die Revolution angekommen.