Es gibt viele Vorstellungen von Göttern, übernatürlichen Mächten oder sonstigen Grundprinzipien der Existenz. Nicht bei allen Kandidaten ist es rational, nach handfesten Gründen für ihre Existenz zu suchen.
Manchen würde vielleicht der Donnerkeil zu locker in der Hand sitzen, wenn man nach überzeugenden Argumenten für ihre Existenz fragt. Manche würden auf ein menschliches „Wo bist Du?“ vielleicht nicht mal mit der Schulter zucken. Manche hätten auch keine Schulter. (Deswegen kann es verschiedene Versionen der Geschichte „Fünf Blinde und ihr Elefant“ geben.)
Wenn Gott für die Welt nur wie Shakespeare für Hamlet wäre, dürften wir nicht erwarten, dass Gott sich zeigt. Oder auf unsere Fragen eingeht. Wieso sollte Shakespeare die Welt des Hamlet so gestalten, dass diese Fragen aufkommen oder Hinweise auf ihn darin enthalten sind?
Wenn Gott liebevoll ist, zeigt er sich
Der „Jesus-Gott“, der Gott von dem Jesus spricht und der sich laut Bibel in Jesus offenbart, ist anders. Der „Jesus-Gott“ ist Liebe:
Gott ist Liebe. (Die Bibel, 1.Johannesbrief 3,8)
Der „Jesus-Gott“ gibt alles aus Liebe zu uns Menschen.
Wenn es diesen liebevollen Gott gibt, dann zeigt er sich. Die Bibel beschreibt Gott nicht als unpersönliches Prinzip oder abgehobene Macht, die uns wie Ameisen ignoriert.
Wenn ein liebevoller Gott uns für eine liebevolle Beziehung zu ihm geschaffen hat, dann ist es doch normal, dass er sich irgendwie ausreichend zeigt.
Unsichtbar und wahrnehmbar
Aber Gott ist unsichtbar. Man sieht nichts!
Es gibt natürlich viel mehr, als wir sehen. Wer zum Beispiel noch nie Paris gesehen hat, hört: Angeblich gibt es Paris. Andere haben das Paris gesehen und erzählen davon, es gibt Gründe ihnen zu vertrauen. So könnte ich ziemlich sicher sein, dass es Paris gibt. Obwohl ich es noch nie gesehen habe.
Außerdem glauben wir an Dinge, die niemand jemals gesehen hat. Zum Beispiel den Wind oder Sonnenschein – da sieht man immer nur die Auswirkungen. Oder den Äquator. Oder Gedanken. Oder Menschenrechte.
Nur weil etwas unsichtbar ist, kann es trotzdem existieren und wirken und dadurch wahrnehmbar werden.
Wie schaut das jetzt mit dem Gott der Bibel aus? Der ist auch unsichtbar, aber für viele Menschen real. Nur wenn er real ist, warum ist er nicht viel sichtbarer?