Die Vielfalt der Meinungen gab es immer im christlichen Glauben.
Schon im Jahr 160 erklärt Justin, der christliche Philosoph und Märtyrer, seine Sicht in Bezug auf ein kontroverses Thema. Im selben Atemzug hält er ganz klar fest: Es gibt Christen, die eine andere Meinung haben (Dialog mit Trypho, LXXX,3):
„Ich habe dir schon erklärt, daß noch viele andere mit mir diese Überzeugung teilen, aber andererseits habe ich dir schon angedeutet, dass viele, die zum ungetrübten und gottesfürchtigen Glauben gehören, und wahre Christen sind, anders darüber denken.“
Auch auf dieser Seite weht dieser großzügige Geist. Es gibt unterschiedliche Meinungen in Bezug auf Fragen, die nicht zu den Kernpunkten der Guten Nachricht von Jesus gehören. Jede und jeder von uns kann sich selbst eine Meinung bilden.
Manchmal geht es um Nebensächlichkeiten. Manchmal geht es um wirklich wichtige Fragen. Bereits ganz am Anfang haben Christen dann miteinander diskutiert:
Daraufhin fand eine weitere Versammlung statt: Die Apostel und die Gemeindeältesten traten zusammen, um vor der gesamten Gemeinde die Frage zu erörtern. Als die Diskussion heftig wurde, … (Apostelgeschichte 15,6-7)
Gemeinsam wurde ein Weg gefunden. Dabei ging es manchmal „heftig“ zu – aber die Meinungen wurde gewaltfrei diskutiert und nachvollziehbar begründet.
Mehr dazu hier: Der Umgang mit kontroversen Themen.
Das ist auch unser Ideal. Wir bemühen uns um gute Argumente (siehe dazu: Was ist ein gutes Argument?).
Die Vielfalt der Meinungen gab es immer im christlichen Glauben. Manche Themen werden seit langem diskutiert. Die Vielfalt der Meinungen wird den Christinnen und Christen auch noch lange erhalten bleiben. Genauso, wie die Einheit in wesentlichen Fragen: Wer ist der Jesus-Gott? Warum brauchen wir ihn? (Siehe dazu: Das Stollengleichnis)