Gott zeigt sich selbst in der Geschichte.
Gott zeigt sich, indem er in die Geschichte einsteigt. Er ist nicht nur wie Shakespeare für die Figuren in Hamlet – er hat sich selbst in die Weltgeschichte eingeschrieben. Er handelt in dieser Geschichte, manchmal gibt er auch Pre-Views auf spätere Episoden.
Und dann steigt er selbst in die Welt und die Geschichte ein als einer von uns.
Die drei Käfer
Mir kommt das recht logisch vor: Stellen wir uns drei Käfer vor auf meiner Hand. Sie diskutieren darüber, ob ich existiere. Stellen wir uns vor, ich liebe diese drei Käfer. Ich möchte, dass sie Klarheit haben, und mich kennenlernen können. Was kann ich tun? Sie anschreien? Das hilft ihnen nicht. Sie zerklatschen? Ein überwältigendes Erlebnis, aber auch nicht hilfreich. Die beste Lösung wäre, wenn ich selbst ein Käfer werde. Dann sind vier Käfer auf meiner Hand und die drei Käfer können mich langsam kennenlernen. Mit der Zeit merken sie: Einer von uns ist anders!
Einer von uns ist anders!
Wer sich mit Jesus Christus vor dem Hintergrund seiner Zeit beschäftigt, merkt in allen Bereichen:

Bild: Marion Powers, Jesus cleanses the temple by C.Malcolm Powers, http://www-personal.umich.edu/~mmpowrs/back.html#27
Jesus war radikal anders. Jesus war nicht nur der Wendepunkt in der Geschichte der Frauen, sondern auch der Kinder, Alten, Schwachen, Kranken, Armen, Sklaven, Fremden. Z.B. Jesus hat Kinder anders behandelt, sie waren wertvoll für ihn. Jesus hat Korruption bekämpft. Jesus hat seinen Schülern die Füße gewaschen. Und so weiter, und so weiter, und so weiter.
Einer von uns ist wirklich anders gewesen.
Gott wird Mensch und zeigt sich.
Gott selbst ist in der Geschichte aufgetaucht! Er wurde Mensch.
Niemand hat Gott je gesehen;… (Johannesevangelium 1,18)
Gott ist unsichtbar und kein Mensch hat ihn je gesehen. Aber der Satz geht weiter:
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt. (Johannesevangelium 1,18)
Der Satz geht weiter, die Geschichte endet nicht nach dem ersten Teil. Gott ist Mensch geworden und hat sich gezeigt. In der Person und dem Leben und Worten und Taten und Sterben und Auferstehen von Jesus zeigt sich Gott.
Und das ist nicht ohne Auswirkung geblieben. Jesus hat die Welt bewegt und verändert, wie kein anderer. Der Philosoph Karl Jaspers fasst Jesus als einen der vier „maßgeblichen Menschen“ auf und er sagt zur „Wirkung Jesu“ schlicht:
„Sie ist unermeßlich.“ (Jaspers, Die großen Philosophen, Piper, München 1957, 208)

Bild: Gebhard Fugel Lasset die Kindlein zu mir kommen, commons.wikimedia.org
Jesus ist der Wendepunkt in der Geschichte der Frauen, Kinder, Alten, Kranken, Schwachen, Fremden.
Er ist auch für einzelne Personen zum Wendepunkt geworden, für bekannte Personen wie Louis Zamperini oder Kim Phuc und auch für weltweit nicht Berühmte.
Es ist nicht ohne Auswirkungen geblieben, dass Gott auf der Welt aufgetaucht ist.
Jesus hat auch überzeugende historische Spuren hinterlassen: Augenzeugenberichte sind außerordentlich zuverlässig überliefert worden und passen mit archäologischen Ausgrabungen zusammen. Gott ist in die Geschichte gekommen und das ist historisch nachprüfbar.
Gott zeigt sich in den Evangelien.
Wo zeigt sich Gott? In Jesus. In den historischen Berichten des Neuen Testaments, da können wir herausfinden, wo Gott ist.
Bild: wikimedia.org
„Ich bin Jude, aber ich bin gefesselt von der strahlenden Figur des Nazareners… Niemand kann die Evangelien lesen ohne die wirkliche Gegenwart von Jesus zu fühlen. Seine Persönlichkeit pulsiert in jedem Wort. Kein Mythos ist mit diesem Leben erfüllt.“ (Albert Einstein, Time 169/2007)
Für alle, die das Gefühl haben, dass Gott sich nicht ausreichend zeigt, habe ich einen Vorschlag: Lesen Sie einmal die Evangelien im Neuen Testament durch. Vielleicht geht es Ihnen wie Einstein?
Viele Menschen haben etwas Ähnliches erlebt, als sie zum ersten Mal selbst als Erwachsene die Evangelien gelesen haben. Sie merken, dass Gott sich ihnen hier zeigt. Das kann Ihnen auch passieren.

Bild: Ford Madox Brown, Jesus washing Peter’s feet. wikimedia.org
Originalzitat Albert Einstein:
„I am a Jew, but I am enthralled by the luminous figure of the Nazarene.“ Einstein was then asked if he accepted the historical existence of Jesus, to which he replied, „Unquestionably! No one can read the Gospels without feeling the actual presence of Jesus. His personality pulsates in every word. No myth is filled with such life.“ Isaacson, Walter (2007). „Einstein and Faith“ Time 169 (April 5): 47. Zit. n. http://en.wikipedia.org/wiki/Religious_views_of_Albert_Einstein