Wir finden Gott nicht im Reagenzglas. Das macht aber nichts. Er zeigt sich indirekt durch die Welt.
Nach Gott im Labor zu suchen wäre so, als würden wir nach Shakespeare als Person in seinem Stück Hamlet suchen. Shakespeare hat Hamlet geschrieben. Es gibt den Autor. Aber er ist keine Sache, kein Ding, innerhalb des Stücks.
Und genauso wenig wie es Hamlet ohne Shakespeare geben würde, genauso wenig würde die Welt (und die Wissenschaft) funktionieren ohne Gott. Der Glaube an Gott passt nicht nur hervorragend zum Nachdenken und Nachforschen über die Welt. Der Glaube an Gott ist auch eine der Grundlagen für dieses Nachdenken und Nachforschen.
Gott kann genauso in die Welt eingreifen, wie Shakespeare in Hamlet.
Gott zeigt sich indirekt durch die Welt, die er gemacht hat.
Die Bibel spricht davon, dass Gott sich durch die Welt zeigt. Im Neuen Testament sagt Paulus einmal zu einer Gruppe von Menschen, die nicht an den Gott der Bibel glauben:
Er ließ in den vergangenen Zeiten alle Völker ihre Wege gehen. Und doch hat er sich nicht unbezeugt gelassen: Er tat Gutes, gab euch vom Himmel her Regen und fruchtbare Zeiten; mit Nahrung und mit Freude erfüllte er euer Herz. (Die Bibel, Apostelgeschichte 14,16-17)

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Die Behauptung ist: Gott hat sich schon gezeigt, durch das Gute, das wir erleben, durch die Art, wie die Natur funktioniert, wie unsere Bedürfnisse gestillt wurden. Einfach durch diese gute Welt.
Stimmt das? Zeigt sich Gott durch diese Welt?
Dafür sprechen die folgenden Argumente:
Die Existenz des Universums. Das Universum ist nicht ewig. Es ist geworden. Was war seine Ursache? (Mehr dazu hier.)
Die Ordnung des Universums. Das Universum ist erstaunlich geordnet und noch dazu verstehbar – sogar durch Mathematik. Wieso? (Mehr dazu hier.)
Die Personalität des Menschen. Menschen sind Personen mit Vernunft und Freiheit, mit Würde und Rechten. Wir erleben Sinn, Absichten, Bewusstsein. Woher kommt das? (Mehr dazu folgt …)
Objektive Ethische Werte. Es gibt Dinge, die immer und überall und unter allen Umständen falsch sind. Ohne Gott gibt es aber keine objektiven ethischen Werte. (Mehr dazu hier.)

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Das Erleben von Transzendenz. In allen Kulturen und Zeiten haben Menschen etwas erlebt, das (ihrer Meinung nach) diese Welt übersteigt. Sie erfahren eine tiefe Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Rechtfertigung, Liebe, Unendlichkeit, Schönheit. Worauf bezieht sich diese Erfahrung? (Mehr dazu hier.)
Diese Dinge, die wir sehen, sind indirekte Hinweise auf Gott. Sie passen besser in eine Welt mit Gott. Sie sind Hinweisschilder, die uns in eine Richtung bewegen.
Aber Gott zeigt sich nicht nur indirekt – er wirkt auch direkt in der Welt.
MEHR
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