Welche Grenzen hat die Wissenschaft?

Grenzen der Wissenschaft – Gottesbeweise

Gott im Reagenzglas finden?

Bild: Deepakrit auf Pixabay.com

Die Frage nach Gott spielt für viele Menschen eine wichtige Rolle. Doch welche naturwissenschaftliche Disziplin soll sie beantworten?

Wir finden Gott nicht im Reagenzglas. Das macht aber nichts. Nach Gott im Labor zu suchen wäre so, als würden wir nach Shakespeare als Person in seinem Stück Hamlet suchen … (Weiterlesen: Gott zeigt sich: Indirekt durch die Welt)

Beweise für Gott?

Gibt es für Gott keine Beweise? Manche Menschen schließen vor vornherein alle möglichen Beweise für Gott aus. Das beendet jedes rationale Gespräch.

Diese Haltung kann übrigens für die Wissenschaft selbst sehr hinderlich sein. Denken wir z.B. an die Urknalltheorie, die lange Zeit abgelehnt wurde, weil man Angst hatte, religiöse Konzepte würden in die Physik hinein geschmuggelt:

„In den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zog fast jeder der führenden Kosmologen die Vorstellung eines ewigen, stabilen Universums vor. Mancher Wissenschaftler beschwerte sich, dass ein Anfang der Zeit, der durch die Urknalltheorie nahegelegt wurde, religiöse Vorstellungen in die Physik einschmuggelte. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt durch den Umstand, dass der Erfinder der Urknalltheorie, Monsignore George Lemaître, ein römisch-katholischer Priester war.“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Big_Bang#Religious_interpretations)

Für die Existenz des biblischen Gottes gibt es seit Jahrhunderten viele rationale Argumente. Einige davon werden auf diesen Seiten vorgestellt: Argumente für Gott.

Anstatt Argumente für Gottes Existenz sofort auszuschließen, wäre es besser, sich mit der reichen philosophischen Diskussion über diese Frage auseinandersetzen. Denn das könnte zu einem echten Gewinn werden, zumindest einem Erkenntnisgewinn.

Wer mit wissenschaftlicher Akribie an die Frage nach Jesus herangeht, sollte den Beweisen folgen, wohin auch immer sie ihn oder sie führen.

Anthony Flew war einer der bekanntesten Atheisten des letzten Jahrhunderts. Im Laufe der letzten 20 Jahre hat er sich mehr und mehr vom Atheismus verabschiedet. Seine Abkehr vom Atheismus hat viel Staub aufgewirbelt und ihm viel Spott eingebracht. Er selbst sagt:

„Mein ganzes Leben beruhte auf dem Prinzip von Platons Sokrates: Folge den Beweisen, wohin sie auch führen.“ (zit.n. John Lennox, Hat die Wissenschaft Gott begraben. Eine kritische Analyse moderner Denkvoraussetzungen, 8. Auflage, SCM R. Brockhaus, Witten 2009, 56)

Was ist, wenn seine neue Überzeugung den Leuten nicht gefällt? Darauf antwortet er:

„ Nun, das ist schade.“ (ebd, Original: „Well, that’s too bad.“)