Unsere Welt ist nicht nur architektonisch vom Evangelium geprägt. Jesus hat Kunst und Kultur geprägt. Er hat viel mehr als leere Kirchen hinterlassen.
Jesus, die Bibel und der christliche Glaube hatten und haben einen unglaublichen Einfluss auf Kunst, Musik oder Literatur und Alltagsleben. Die Geschichte von Jesus beflügelt Kreativität. Seine Werte lassen uns Schönheit hochschätzen. Er hat offensichtlich einen Sinn für Ästhetik:
Schaut die Lilien auf dem Feld an… nicht einmal Salomo in seiner Herrlichkeit war so angezogen. (Matthäus 6,28-29)
Vieles an unsere Kultur ist ohne das Christentum unlesbar und unverständlich. Wir heißen Peter oder Sarah, leben in einer Sieben-Tages-Woche, schätzen Bach und Michelangelo. Wir verstehen die Anspielungen bei U2 oder Nick Cave und wundern uns nicht, dass Hollywoodfilme ein Happy End haben.
Eine evolutionäre Erklärung?
Eine materialistische Erklärung dafür wäre, dass wir viele Dinge schön finden, weil wir eben von unserer Biologie geformt wurden. Schöne Menschen sind schön, weil sie sich gut für Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen eignen, schöne Landschaften sind schön, weil unsere Vorfahren darin Nahrung und Schutz fanden. Bis zu einer gewissen Grenze mag das stimmen, aber warum sollten dann Steine und Berggipfel und der Grand Canyon uns schön erscheinen?
Eine kreative Inspirationsquelle?
Möglicherweise hat der Biologe Richard Dawkins Recht, dass auch eine andere Weltanschauung die Kunst derart inspiriert hätte. Er bedauert, dass wir niemals Beethovens Mesozoische Symphonie, Mozarts Oper Das expandierende Universum oder Haydens Oratorium über die Evolution hören werden.
Deswegen zählt Bachs Mache Dich mein Herze rein aus der Matthäuspassion zu seinen Lieblingsstücken. (The God Delusion, 111)
Ein tiefer Resonanzraum für das Evangelium
Allerdings könnte es doch auch andersherum sein.
Das Evangelium inspiriert Künstlerinnen und Künstler deswegen so, weil es tief in ihnen einen natürlichen Resonanzraum gibt für den Spannungsbogen der Evangelien: Herrlichkeit in Niedrigkeit, Transzendenz und Entäußerung, kompromisslose Gerechtigkeit in Barmherzigkeit, Majestät in Schwachheit, ein löwengleiches Lamm und ein lammgleicher Löwe, ein Gott, der sich selbst gibt, um Menschen zu befreien.
Jesus ist so prägend und inspirierend. Wenn der christliche Glaube recht hat, ist das kein Zufall. Wir sind im Bild eines Gottes geschaffen, der Schönheit genießt und kreativ ist. Kein Wunder, dass Jesus unsere Kunst und Kultur so geprägt hat.