Was sagt Jesus über das Leid?

Leid und Jesus – veränderte Menschen

Durch seinen Tod am Kreuz bringt Jesus jede Person, die das will, in eine lebendige, liebevolle Beziehung zu Gott.

Das verändert.

Das bedeutet nicht, dass Christen bessere Menschen sind als andere. Es geht nicht (darum), sich mit jemand anderem zu vergleichen. Der einzig zulässige Vergleich ist der, mit sich selbst – wie man zum Beispiel vor zehn Jahren war oder wie man heute ohne Beziehung zu Jesus wäre. Viele Gläubige werden bei diesen Vergleichen die Hoffnung ausdrücken, schon weniger Leid zu verursachen als damals.

Das gehört auch dazu, wie Gott einen Ausweg aus dem Leid macht – er möchte jeden einzelnen Menschen verändern. Das hat er immer wieder bei Menschen gemacht, die unglaubliches Leid ertragen mussten:

„Glaube, Vergebung und Liebe sind stärker als Napalm“

Kim Phuc , das weinende Mädchen auf dem schrecklichsten Foto des Vietnamkrieges, ist dafür ein Beispiel. Nach ihrer Bombardierung mit Napalm wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert, ohne Hoffnung auf Überleben. Sie wurde in 14 Monaten 17x operiert. 1982 begann sie im Alter von 19 Jahren Jesus nachzufolgen. Sie sagt:

„Gott half mir, vergeben zu lernen – die schwierigste Lektion von allen. Es geschah nicht in einem Tag und es war nicht leicht. Aber ich hab es schließlich verstanden. Vergebung machte mich frei von Hass. Ich habe immer noch viel Narben an meinem Körper und an den meisten Tagen schwere Schmerzen, aber mein Herz ist gereinigt. Napalm ist sehr gewalttätig, aber Glaube, Vergebung und Liebe sind viel stärker. Wir hätten keinen Krieg, wenn jeder lernen könnte mit wahrer Liebe, Hoffnung und Vergebung zu leben.“ (Kim Phuc, The Long Road To Forgiveness)

Sie lernte zu vergeben. Sie wurde frei von Hass.

„Liebe ersetzte den Hass, den ich für Sie hatte“

Louis Zamperini, der Soldat aus dem Film „Unbroken“ (2014, R: Angelina Jolie), war nicht „unbroken“.

Seine traumatischen Erfahrungen im zweiten Weltkrieg als japanischer Kriegsgefangener führten ihn in Alkoholismus und Gewalt.

In einem Brief an einen der schlimmsten seiner Peiniger erklärt er:

 „Die Alpträume nach dem Krieg ließen mein Leben zerbrechen. Aber dank einer Begegnung mit Gott vertraute ich mein Leben Christus an. Liebe ersetzte den Hass, den ich für Sie hatte. Und Christus sagte sogar: ‚Vergib deinen Feinden und bete für sie.‘“

1952 wurde es ihm gestattet, nach Japan zu reisen und die japanischen Kriegsverbrecher zu treffen.

„In diesem Augenblick habe ich Ihnen, so wie den anderen, vergeben.“

Louis Zamperini wurde frei von Hass und lernte zu vergeben.

Veränderte Menschen widersetzen sich dem Bösen

Die Veränderung und der Widerstand gegen das Böse beginnen mit dem inneren Leben.

Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. (Römerbrief 12,2)

Diese Veränderung kann ein langer Prozess sein – am Ende steht eine völlig neue Einstellung gegenüber anderen.

Wenn euch jemand Unrecht tut, dann zahlt es niemals mit gleicher Münze heim. Seid darauf bedacht, vor den Augen aller Menschen bestehen zu können. So weit es möglich ist und auf euch ankommt, lebt mit allen in Frieden. Nehmt keine Rache, holt euch nicht selbst euer Recht, meine Lieben, sondern überlasst das Gericht Gott. Er sagt ja in den Heiligen Schriften: »Ich bin der Rächer, ich habe mir das Gericht vorbehalten, ich selbst werde vergelten.« Handelt vielmehr nach dem Wort: »Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen, und wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken. Dann wird es ihm bald Leid tun, dein Feind zu sein.« Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern überwinde es durch das Gute! (Römerbrief 12,17-21)

So wird der Kreislauf der Gewalt durchbrochen.

Dr. Martin Luther King jr sagte:

„Wir werden Euch durch unsere Leidensfähigkeit ermüden und eines Tages unsere Freiheit gewinnen. … Wir werden nicht nur unsere eigene Freiheit gewinnen; wir werden Euer Herz und Euer Gewissen so berühren, dass wir Euch in dem Prozess gewinnen, und unser Sieg wird eine doppelter Sieg sein.“

Die Gemeinde

So verändert Gott Menschen. Und er macht Gemeinschaften von Menschen, die sich gegenseitig und andere unterstützen sollen, sichere Orte, für alle Schwachen und Kranken, an denen die Liebe von Jesus da ist! Wegen Jesus sind Christen vom Leid der Welt nicht gelähmt. Sie blenden es nicht aus. Sie sperren die Kranken und Alten und Sterbenden nicht aus ihrem Leben. Sie bemühen sich, das Böse durch Gutes zu überwinden (Römerbrief 12,21).

So haben Menschen, die Jesus nachfolgen, die Welt an unzähligen Punkten zum Guten verändert, haben Krankenhäuser eingeführt, die Sklaverei abgeschafft, die Menschenwürde verteidigt, weil die Liebe von Jesus sie antreibt. Auch das gehört zu Gottes Ausweg aus dem Leid.

Aber es fängt mit einer Freundschaft mit Gott an.

Englische Originalzitate

„1982, I accepted Jesus Christ as my personal savior. It was an amazing turning point in my life. God helped me to learn to forgive — the most difficult of all lessons. It didn’t happen in a day and it wasn’t easy. But I finally got it. Forgiveness made me free from hatred. I still have many scars on my body and severe pain most days but my heart is cleansed. Napalm is very powerful but faith, forgiveness and love are much more powerful. We would not have war at all if everyone could learn how to live with true love, hope and forgiveness.“ (Kim Phuc, The Long Road To Forgiveness, http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=91964687)

 

„The post-war nightmares caused my life to crumble. But thanks to a confrontation with God … I committed my life to Christ. Love replaced the hate I had for you and Christ even said ‚forgive your enemies and pray for them‘. … At that moment, like the others, I also forgave you.“  (Louis Zamperini’s Letter to the Bird, https://www.youtube.com/watch?v=BEyqbSK-XIQ)

 

“We will match your capacity to inflict suffering by our capacity to endure suffering. We will meet your physical force with soul force. Do to us what you will, and we will still love you. We cannot in all good conscience obey your unjust laws because non-cooperation with evil is as much a moral obligation as is cooperation with good. And so put us in jail, and we will go in with humble smiles on our faces, still loving you. Bomb our homes and threaten our children, and we will still love you. Send your propaganda agents around the country and make it appear that we are not fit morally, culturally, and otherwise for integration. And we will still love you. Send your hooded perpetrators of violence into our communities at the midnight hours, and drag us out on some wayside road and beat us and leave us half dead, and we will still love you. (That’s right) But be assured that we will wear you down (Yes indeed) by our capacity to suffer. (Yes) And one day we will win our freedom, but not only will we win freedom for ourselves, we will so appeal to your heart and conscience that we will win you in the process. (Yes, Lord) And our victory will be a double victory.” (Martin Luther King, jr., Loving Your Enemies (Predigt vom 7.3.1961), https://kinginstitute.stanford.edu/king-papers/documents/loving-your-enemies-sermon-delivered-detroit-council-churches-noon-lenten, 10.5.2019.)