Wie wird das Argument zurückgewiesen?

Natural Law Defense – Naturgesetze bringen Leid mit sich

Gott hat die Welt so geschaffen, dass sie nach regelmäßigen Abläufen funktioniert.

„Könnte ich beispielsweise niemals wissen, welche Folgen es hat, wenn ich eine andere Person berühre, weil Berührungen manchmal zum Tod, in anderen Fällen aber auch zu spontanen Heilungen, nie aber zu voraussehbaren Ergebnissen führen, könnte man mir die Folgen einer solchen Handlung nicht zurechnen. Soll Willensfreiheit also in einer sittlich relevanten Form gegeben sein, müssen die Konsequenzen freier Entscheidungen grundsätzlich erkennbar und absehbar sein.“ (Klaus von Stosch, Theodizee, Ferdinand Schöningh, Paderborn, 2013, 60)

Inwiefern ist das eine Entkräftung des Argumentes? Zurückgewiesen wird die Forderung nach einer Welt, in der Leid unmöglich ist. Gott wollte so eine Welt nicht, sondern eine mit regelmäßigen Folgen und absehbaren Konsequenzen von Handlungen.

Könnten die Naturgesetze nicht anders sein?

„Zumindest stellt sich mancher Optimierungsvorschlag menschlicher Daseinsbedingungen aus der Sicht der durch die Optimierung um ihre Existenz Gebrachten anders dar, als aus der Sicht der Weltverbesserer.“ (Stosch, 62)

Natürlich sind andere Naturgesetze denkbar. Jede Änderung der Naturgesetze zieht aber weitreichende Konsequenzen nach sich. Wäre die Welt anders, gäbe es mich nicht. Wäre ich in einer anderen Welt, wäre ich nicht ich und alle anderen Personen würden auch nicht existieren.

Diese Antwort setzt aber voraus, dass Gott unbedingt eine Welt schaffen wollte, in der wir alle existieren. War es das wert?

Warum gibt es nicht mehr Wunder?

Auch eine Welt mit Naturgesetzen bleibt offen für Gottes Eingreifen: Wunder bleiben möglich. Wir fragen uns, warum Gott nicht öfter eingreift?

Eine Antwort führt zu weiteren Fragen

Die Natural Law Defense, der Hinweis auf die Naturgesetze, widerliegt die Annahme, ein guter Gott müsse eine Welt schaffen, in der Leid unmöglich ist.

Aber sie führt zu weiteren Fragen: War es das wert? Warum greift er nicht öfter ein?