Zweifel

Umgang mit Zweifel

Was machen wir mit dem Zweifel? Was hier folgt, ist kein therapeutischer oder medizinischer Rat, sondern ein philosophischer.

Nicht ausblenden

Manche versuchen, ihre Zweifel mit Gehorsam und Hingabe totzuschweigen oder totzuschlagen.

Der christliche Autor und Denker Francis Schaeffer hat einmal gesagt:

„Wenn du versuchst, jeden Zweifel, jeden Einwand, jede Frage auf den Esel der Hingabe zu laden, wird dieser Esel sich schließlich hinlegen und sterben, denn er soll eine Last tragen, die Gott nie für ihn vorgesehen hat.“

If you try to load every doubt, objection and question on the donkey of devotion – eventually the donkey will lie down and die, for it is being asked to bear a load God never intended it to bear.” (Francis Schaefer zit. n. Jerram Barrs, Francis Schaeffer: His Apologetics, 2008, 5)

„Glaube nur!“ oder „Vertrau einfach!“ ist keine ausreichende und gesunde Lösung. Unsere Vertrauensfähigkeit ist einfach nicht stark genug – aber es gibt andere Fähigkeiten, die wir einsetzen können.

Den Zweifel wahrnehmen

Zweifel ist normal. Es ist sicher gut, den Zweifel wahr zu nehmen und ihn auch ernst zu nehmen.

In einem Buch der Bibel, das sich in besonderer Weise mit der Liebe zwischen Mann und Frau beschäftigt, dem Hohelied, heißt es einmal:

Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben. (Hohelied 2,15)

Die kleinen Füchse können den ganzen blühenden Weinberg verderben. Wenn wir sie einfach ungestört ihre Tunnel graben lassen.

Wer Zweifel einfach verdrängt, könnte erleben, dass er immer tiefer nagt. Oder die Verdrängungsstrategie führt zu einem Abstumpfen von Denken und Fühlen auch in anderen Bereichen.

Es ist besser, den Zweifel wahr zu nehmen.

Keine Panik – sondern Hoffnung

Der Zweifel ist nicht absolut. Wer durch eine Phase von starkem Zweifel geht, könnte doch auch an seiner Panik zweifeln oder dem Wunsch alles hinzuwerfen.

Zweifelsphasen passieren. Dabei ist es ein guter alter Rat, in dieser Situation nicht alles hinzuschmeißen. Mitten im Fluss wechselt man nicht die Pferde. Mitten im Tunnel, wenn alles dunkel wird, bleibt man nicht stehen und man dreht schon gar nicht um. Man geht weiter. Bis die Dunkelheit sich lichtet.

Wer gute Gründe hat, kann hoffen, dass letztlich alles gut ausgehen wird.

Woher kommt dieser Zweifel?

Woher kommt der Zweifel diesmal? Es gibt unterschiedliche Sorten und Auslöser. Es gibt Denkzweifel, Gefühlszweifel und Willenszweifel.