Dass Menschen durch die Luft fliegen können, das Wetter ändern oder Kühe krank machen durch bloße Worte – diese moderne Idee war für Christen völlig abstrus.
Im Capitulare Saxonicum von 797 werden Menschen die an Hexen glauben als „verblendet“ bezeichnet und die angeblichen Hexen vor dem Mord beschützt.
Agobard (769-840), der Erzbischof von Lyon, hat detailliert erklärt, warum Menschen nicht fliegen oder das Wetter verändern können.
Noch 1486 hat Georg Golser, Bischof von Brixen, Heinrich Institor, den Verfasser des „Hexenhammers“, aus Innsbruck hinausgeworfen. „Das Scheitern des Inquisitors in Innsbruck dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit ein entscheidender Ausschlag für das Verfassen des „Malleus maleficarum“ (Hexenhammer; 1486) gewesen sein.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Golser)
Der sogenannte Hexenwahn ist eine Erscheinung der frühen Neuzeit. Im „Hexenwahn“ wurden maximal 200 Menschen pro Jahr in ganz Europa ermordet, die bekannten Horrorzahlen von mehreren Millionen Todesopfern stammen aus dem 18.Jahrhundert und wurden zu Propagandazwecken von den Nazis verbreitet. (http://de.wikipedia.org/wiki/Hexenwahn#Hexenverfolgung_im_Mittelalter)
Wie kam es dazu? Sowohl die Naturwissenschaft als auch der Glaube an die Magie nahmen in dieser Zeit einen ungeheuren Aufschwung. In beiden Bereichen geht es darum, die Welt zu beeinflussen. Beide stehen in der Versuchung, grenzenlos zu werden. Die revolutionär gute Sicht des christlichen Glaubens auf die Welt kann diesen Allmachtsfantasien einen Riegel vorschieben.