Ist es wahr, dass religiöse Vorstellungen oder begründeter Glaube an Jesus die Wissenschaft zerstören, behindern oder beeinträchtigen?
Nicht im Fall von Charles Darwin:
„Es ist wahrlich etwas Erhabenes um die Auffassung, daß der Schöpfer den Keim alles Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder gar nur einer einzigen Form eingehaucht hat und daß, während sich unsere Erde nach den Gesetzen der Schwerkraft im Kreise bewegt, aus einem so schlichten Anfang eine unendliche Zahl der schönsten und wunderbarsten Formen entstand und noch weiter entsteht.“
(Charles Darwin, Entstehung der Arten, Schlusssatz, zitiert nach der Übersetzung aus dem Jahr 1963 von Carl W. Neumann, Reclam, Stuttgart.)
Darwin war ein Gegner des Christentums – allerdings nicht aus naturwissenschaftlichen Gründen. Wichtiger waren seine persönlichen Leidenserfahrungen (das ist eine der wichtigsten Fragen für viele Menschen) besonders durch den Tod seiner Tochter Annie (Anne Elizabeth Darwin).
Aber die Vorstellung von einem Gott („der Schöpfer“) hat er sein Leben lang nicht aufgegeben. Diese Vorstellung hat seine Wissenschaft nicht behindert oder zerstört.
Vielen geht es ähnlich, von den Pionieren der modernen Naturwissenschaft bis zu heutigen Spitzenforscherinnen und Forschern.
Natürlich können weltanschauliche Vorstellungen die Wissenschaft hindern – hier ist ein Beispiel. Aber es gibt weltanschauliche Grundlagen, die wissenschaftliches Arbeiten motivieren und beflügeln.