Der Jesus-Gott, Warum zeigt sich Gott nicht mehr?

Gott ist nicht das Finanzamt

persönliches Glück: Ein volles, reiches Leben

Bild: Edgar Castrejon auf Unsplash.com

Das Finanzamt schickt mir einen Brief und ich kann ihn nicht ignorieren. Warum macht Gott das nicht ganz genauso?

„Warum gibt es nicht jeden Abend ein leuchtendes Kreuz am Himmel?“ (Carl Sagan)

Warum zeigt sich Gott nicht so unübersehbar wie das Finanzamt? Diese Frage setzt voraus: Wenn es diesen Gott gibt, dann hätte er sich doch viel deutlicher gezeigt.

Der Finanzamts-Zeus

Irgendwie denken viele dabei an eine flutlichthelle und thronende Zeus-Gestalt, die einen Blitz schießt und sagt: „Jetzt musst Du zugeben, dass ich existiere!“

Das nenne ich den Finanzamts-Zeus. Ich persönlich bin dankbar für das Finanzamt. Aber es wäre übertrieben, von Liebe zu sprechen. Viele Menschen geben zu, dass das Finanzamt wichtig ist und existiert. Aber sie haben keine Liebe zum Finanzamt. Genausowenig könnte man den Finanzamts-Zeus lieben. (Diese Art von deistischer Gottheit wird von vielen Menschen angenommen, oft in der Variante moralistisch-therapeutischer Deismus.)

Der Jesus-Gott

Der Jesus-Gott ist völlig anders. Sein größtes Gebot ist nicht: „Gib zu, dass Gott existiert!“ Sondern: „Liebe Gott und deinen Mitmenschen!“

Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, stellte Jesus eine Falle. Er fragte ihn:
»Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot des Gesetzes?«
Jesus antwortete: »›Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand!‹ Dies ist das größte und wichtigste Gebot Aber gleich wichtig ist ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!‹ In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefasst, was das Gesetz und die Propheten fordern.« (Matthäus 22,35-40)

Gott ist nicht das Finanzamt. Er will nicht beweisen, dass er existiert, er will unsere Liebe.

Der Finanzamts-Zeus ist eine Illusion. Der echte Gott ist radikale Liebe. Er hinterlässt überall seine Fingerabdrücke: Die liebevolle Gestaltung der Welt. Sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung. Und wenn er fragt: „Wo bist Du?“ und jedem Menschen anders nachgeht.

Seine Suchaktion führt zu liebevollen Gemeinschaften und der Weltgeschichte der Lebendigkeit. So wird Jesus zum Wendepunkt und Kristallisationspunkt für Menschenrechte, Krankenhäuser, Gefängnisreformen, Bildungsrevolutionen.

Es gibt gute historische und philosophische Gründe, ihm zu vertrauen. Es gibt auch die Einladung von Jesus: Melde Dich!

„… klopft an, dann wird euch geöffnet. “ (Matthäusevangelium 7,7)

Gott ist nicht das Finanzamt – deswegen geht es ihm um viel mehr als nur darum, dass wir brav unsere Abgaben leisten.

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