Seine revolutionär gute Sicht auf jeden Menschen

Das Vorbild von Jesus

Die Schwachen, Armen, Unterdrückten, Ausgegrenzten sind für Christen wertvoll. Denen, die ganz unten waren, haben die christlichen Gemeinden geholfen (Philipperbrief 2,4; Jakobusbrief 1,27).

Christliche Gemeinden richteten freiwillige Fonds ein, aus denen Witwen, körperlich Behinderte, Waisen, Kranke, Gefangene und Lehrer unterstützt wurden oder Begräbnisse und manchmal auch der Freikauf von Sklaven finanziert wurde. (Schmidt 125; Tert.Apol. 39,5-7, Just.Ap 67)

Dabei ist Jesus ihr Vorbild. Von ihm kann man oft im Neuen Testament lesen, dass er „innerlich bewegt“ war und dann praktisch geholfen hat (Z.B. Matthäusevangelium 9,36; 14,14; 15,32; 20,34; 25,35-40; 18,4-5. Lukasevangelium 7,13).

Die Vorbildwirkung von Jesus hat zu allen Zeiten Menschen motiviert, seinem Beispiel zu folgen. William Wilberforce kämpfte aus seiner christlichen Überzeugung heraus 46 Jahre lang für die Abschaffung der Sklaverei. Pater Kolbe, ein katholischen Priester in Auschwitz, bat darum, anstelle eines anderen Mannes umgebracht zu werden.

Im 4. Jahrhundert wollte der römische Kaiser Julian die heidnische Religion wiederbeleben und den christlichen Glauben ausrotten. Unter seinen Maßnahmen war auch das Verbot für Christen, Rhetorik, Literatur und Philosophie zu unterrichten. Eine andere war der Versuch, christlicher Barmherzigkeit per Dekret nachzueifern. Obwohl er selbst christliche Heuchelei am erfahren hatte, beklagt er sich in einem Brief: „. . . es ist beschämend, wenn kein Jude ein Bettler ist und die pietätlosen Galiläer (=Christen) neben ihren eigenen Armen auch noch unsere unterstützen, jeder sehen kann, dass unsere Mitgläubigen unserer Hilfe ermangeln.“1

Das Vorbild von Jesus war die Triebfeder für die Entstehung von Krankenhäusern, Waisenhäusern, Versorgung von Armen und ähnlichen christlichen Einrichtungen, die sich erstaunlicherweise um alle gekümmert haben.